
Dämmung der Gebäudehülle
Dämmung der Fassade
Die gängigste Methode der Fassadendämmung ist das Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Hier werden Dämmstoffplatten von außen auf die Außenwand geklebt oder gedübelt und anschließend mit einem armierten Putz überzogen. Diese Art der Dämmung ist relativ einfach und kostengünstig, da der alte Putz mit dem Dämmmaterial einfach überklebt werden kann.
Als Dämmmaterialien kommen verschiedene Produkte zum Einsatz. Sehr häufig wird EPS (Expandiertes Polystyrol), besser bekannt als Styropor verwendet. Vorteile von EPS sind die leichte Verarbeitbarkeit, die hohe Wärmedämmung und die günstigen Materialkosten. Nachteilig sind die leichte Entflammbarkeit und die hohen Entsorgungskosten, falls das Wärmedämmverbundsystem demontiert werden muss. Alternativ zum Styropor kann auch Mineralwolle als Dämmmaterial eingesetzt werden. Mineralwolle ist der Anschaffung etwas teurer als EPS, dafür aber deutlich schwerer entflammbar.
Erneuerung der Fenster
Das Maß für die Energieeffizienz von Fenstern ist der sogenannte U Wert (Wärmedurchgangskoeffizient). Dieser Wert beschreibt, wie groß der Wärmeverlust eines Fensters ist. Je niedriger der U Wert ausfällt, desto höher ist die Energieeffizienz. Bei der Angabe des U Wertes ist darauf zu achten, dass er sich auf das gesamte Fenster bezieht und nicht nur auf die Verglasung oder auf den Rahmen.
Gut wärmedämmende Fenster haben einen U Wert von ca. 1 W/m²K (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) und kleiner. Diese niedrigen Werte sind nur mit einer 2-fach oder sogar 3-fach Isolierverglasung zu erreichen. Vor einigen Jahren noch wiesen Fenster einen U Wert von 3 W/m²K. Durch die hohe Qualität und den technischen Fortschritt konnten die Wärmeverluste der Fenster auf rein Drittel reduziert werden.
Dämmung des Daches
Eine Maßnahme im Rahmen der energetischen Sanierung sollte die Wärmedämmung des Daches sein. Das Dach weißt neben der Fassade die größte Fläche auf und beinhaltet damit auch ein hohes Energieeinsparpotenzial. Aufgrund der Tatsache, dass warme Luft nach oben steigt, kommt dem Dach eine zusätzliche Bedeutung zu.
Methoden der energetischen Sanierung eines Daches sind die
- Dämmung der obersten Geschossdecke
- Untersparrendämmung
- Zwischensparrendämmung
- Aufsparrendämmung
Wird der Dachboden nicht bewohnt, ist es möglich die oberste Geschossdecke zu dämmen. Dass ist die günstigste Art, da es sich um ein gerade und einfach zu dämmende Fläche handelt. Bei dieser Art ist der energetischen Sanierung ist zu beachten, dass die Dachbodentreppe entsprechend mit gedämmt wird, damit Wärmebrücken vermieden werden.
Bei der Untersparrendämmung wird unterhalb der Dachsparren gedämmt. Diese Art der energetischen Sanierung findet sehr häufig Anwendung bei der nachträglichen Dachdämmung. Zusätzlich ist es möglich auch zwischen den Dachsparren zu dämmen, also die Zwischensparrendämmung anzuwenden. Die Kombination beider Dachdämmmethoden ist sehr effektiv.
Ein Nachteil der Untersparrendämmung ist der Platzverlust im Dachgeschoss. Um dies zu vermeiden kann die Dämmung auch von außen auf die Sparren montiert werden. In diesem Fall spricht man von der Aufsparrendämmung. Diese Methode erfordert allerdings eine neue Dacheindeckung und ist somit deutlicher teurer als die Unter- oder Zwischensparrendämmung. Ein weiterer Vorteil der Aufsparrendämmung ist, dass währende der energetischen Sanierung das Dachgeschoss bewohnbar bleibt.
Üblicherweise kommen bei der Dachdämmung Dämmplatten aus Mineralwolle, Steinwolle oder Glaswolle zum Einsatz.
Dämmung der Kellerdecke
Ist das Haus unterkellert und wird dieser nicht beheizt, sollte die Kellerdecke gedämmt werden. So wird verhindert, dass die Kälte von unten in die Wohnräume zieht und unnötige Heizkosten verursacht.
Wichtig wie bei jeder anderen Dämmung auch ist, dass die Kellerdecke einheitlich dick und lückenlos gedämmt wird. Eine ungleichmäßige Dämmung führt zu Temperaturgefällen, wodurch sich Kondenswasser an den kälteren Stellen niederschlagen kann. Feuchte Wände oder Decken sind der beste Nährboden für die Schimmelbildung.
Als Dämmmaterialien finden hauptsächlich Hartschaumplatten, Mineralstoffplatten oder Steinwollplatten Verwendung.
Modernisierung der Heiztechnik
Erneuerung der Heizungsanlage
Gemäß der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) vom Mai 2014 müssen Heizungen, die bereits 30 Jahre oder älter sind gegen neue Brennwertheizungen ausgetauscht werden. Aber auch jüngere Heizungen können die reinsten Energieverschwender sein. Bevor Sie in eine alte Heizung noch hohe Reparaturkosten investieren, sollten Sie über den Austausch gegen eine moderne und sparsame Heizung nachdenken.
Nach wie vor sind Gas mit einem Anteil von ca. 48 % und Öl mit ca. 27 % die wichtigsten Heizenergieträger in Deutschland. Fernwärme als Energieträger belegt mit ca. 14 % den dritten Platz. Die restlichen 11 % teilen sich u. a. Strom, Holz, Pellets und Kohle.
Moderne Brennwertheizungen, die mit Öl oder Gas betrieben werden arbeiten sehr energieeffizient und erreichen einen hohen Wirkungsgrad. Sie sind weitverbreitet, da sie praktisch für jedes Gebäude passen, platzsparend sind und mit einer ausgereiften und robusten Technik ausgestattet sind.
Wer regenerative Heizsysteme bevorzugt, wählt eine Holz- oder eine Pelletheizung. Beide Systeme sind heute technisch ausgereift und sehr sparsam im Energieverbrauch.
Im Zuge einer energetischen Sanierung kommt Wärmepumpen-Heiztechnik seltener zum Einsatz. Wärmepumpen gewinnen die Heizenergie aus der Luft, Erde oder Wasser und sind nur dann energiesparend, wenn sie mit niedrigen Temperaturen arbeiten. Das ist möglich durch den Einbau von großen Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung kombiniert mit einer sehr gute Gebäudedämmung. Diese Voraussetzungen erfüllen in der Regel nur neu erstellte Effizienzhäuser. Ältere Häuser werden daher nur bei sehr aufwendigen energetischen Sanierungen mit Wärmepumpen ausgestattet.
Einbau von effizienten Heizkörpern
Moderne Flachheizköper mit neuester Technologie im Inneren weisen einen deutlich höheren Wirkungsgrad im Vergleich zu älteren Modellen auf. Der Weg, den das Wasser im Heizkörper zurücklegt, ist in heutigen Heizkörpern viel länger, wodurch die Heizungsenergie besser genutzt wird. Zudem ist der Anteil der angenehmen Strahlungswärme höher als der Anteil der Konvektionswärme.
Ein Heizkörper gibt die Wärme in Form von Strahlungswärme und Konvektionswärme. ab. Die Strahlungswärme ist eine thermische Strahlung, die direkt von der Oberfläche des Heizkörpers in den Raum strahlt vergleichbar mit den Sonnenstrahlen. Diese Wärme erwärmt weniger die Raumluft sondern trifft direkt auf den Menschen. Die Konvektionswärme hingegen ist der Übergang der Wärme vom Heizkörper an die Raumluft, die dann erwärmt wird. Für den Menschen ist die Strahlungswärme wesentlich behaglicher an als die Konvektionswärme.
Austausch der Heizkörperventile
Herkömmliche mechanische Heizkörperventile sind nicht energieeffizient und nicht programmierbar. Der Einbau moderner Thermostatventile mit der Möglichkeit die Heizzeiten zu programmieren kann den Energieverbrauch deutlich senken. Zudem wird der Wohnkomfort gesteigert, da jeder Raum individuell zu unterschiedlichen Zeiten automatisch beheizt werden kann.
Unabhängig von einer energetischen Sanierung können die alten Heizkörperventile jeder Zeit gegen energiesparende Thermostatventile ausgetauscht werden. Wer etwas handwerklich begabt ist, kann den Wechsel der Thermostatventile auch in Eigenleistung durchführen.
Wann sollte eine energetische Sanierung durchgeführt werden?
Eine energetische Sanierung eines Hauses aber auch einzelne Maßnahmen sind meist mit einem hohen Aufwand an Zeit und Geld verbunden. Daher empfehlen Experten wenn möglich die energetische Sanierung mit ohnehin anfallenden Renovierungen zu kombinieren.
Ungefähr alle 5 bis 10 Jahre wird der Außenanstrich erneuert. In diesem Zusammenhang sollte dann auch die Dämmung der Fassade erfolgen. Durch das Wärmedämmverbundsystem entfallen Arbeiten, wie z. B. das Ausbessern von Putzschäden an der alten Fassade. Es muss nur einmal ein Gerüstgestellt werden, das sowohl für das Anbringen der Dämmung als auch für den Anstrich genutzt werden kann.
Steht die energetische Sanierung in Kürze an und wird sofort eine entsprechende Finanzierung benötigt, bietet die Bausparkasse Mainz ein speziell dafür konzipierten Modernisierungskredit an. Auch bei dieser Variante kommen Sie in den Genuss der Bausparvorteile. So ist es möglich, die staatlichen Förderungen wie Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage voll auszuschöpfen. Bis zu 100.000 Euro können Sie mit dem Darlehen finanzieren und bis 50.000 Euro sogar ohne Grundbucheintrag. Eine weitere Besonderheit des Modernisierungsdarlehens ist die Möglichkeit eine konstante Rate für die gesamte Laufzeit zu wählen. Das bedeutet für Sie eine absolute Kalkulationssicherheit bis zur Schlusstilgung ohne Zinsrisiko.